Kursprogramm

Bildsprache | Sprachbilder

Seminar mit Dr. Birgit Szepanski  

Beschreibung • Description

Kunstwerke kommen oftmals ohne textuelle Erläuterungen aus und dennoch benötigen Künstler*innen Texte, um ihre Arbeiten zu vermitteln. Auch in der Praxis von Kunstvermittlung, philosophisch-künstlerischen Diskursen und in Prozessen des Kunstmarktes wird Kunst vielfach zur Sprache gebracht. Die digitale Kommunikation erhöht dabei die Häufigkeit und Schnelllebigkeit von Besprechungen zur bildenden Kunst: Es wird mehr gesprochen, geschrieben und diskutiert als je zuvor.

Wie gehen Künstler*innen mit der wachsenden Anforderung, Texte zur eigenen Kunst zu schreiben und ihre Kunst zu versprachlichen, um? Wie können Künstler*innen schreiben? Welche Stellung nehmen Texte von bildenden Künstler*innen in der Kunst ein?

In der jüngeren Kunstgeschichte gibt es viele Künstler*innen, bei denen sprachliche Notationen Bestandteil der künstlerischen Produktion sind: Künstlerische Prozesse werden mit Sprache aufgezeichnet, mit Texten werden Wirklichkeiten geschaffen und Texte sind auch zeichnerisch-grafisches Material. Anhand des künstlerischen Umgangs mit Texten können Ideen und Inspirationen für das Schreiben zur eigenen Kunst entwickelt werden. Es lohnt sich also ein Blick auf künstlerische Vorgänger*innen.

Im Einführungsseminar werden in einem ersten Teil beispielhaft Werke zeitgenössischer Künstler*innen vorgestellt, in denen Kunst und Sprache vielfältige Bild- und Sprachräume hervorbringen. Ziel ist es, anhand der Kunstwerke künstlerische Textarten und Methoden aufzuzeigen, die einen anderen Blick auf das Verhältnis zwischen Kunst und Text ermöglichen.

Im zweiten Teil des Kurses wird in der Gruppe besprochen, wie künstlerisches Schreiben und Denken formale und funktionale Texte wie das künstlerische Statement, Werk- und Projektbeschreibungen, erweitern und individualisieren kann. Wer möchte, kann hierfür ein Beispiel eines eigenen Textes und einer Abbildung mitbringen.

In den Einzelbesprechungen werden die künstlerische Arbeiten (Portfolios) und vorhandene Texte im Zusammenhang analysiert: Es werden kreative und praktische Möglichkeiten überlegt, wie Text und Bild sich gegenseitig günstig beeinflussen und wie eine Bewerbung und ein Portfolio überzeugen können.